St. Georg, der Märtyrer

St. Georg

Gedenktag sowohl der katholischen, evangelischen, anglikanischen, orthodoxen und der äthiopischen Kirche ist der 23. April.

Der Name kommt aus dem griechischen und bedeutet „der Landmann”. Der heilige Georg soll im 3. Jahrhundert in Kappadokien (heutige Türkei) geboren sein. Er soll Soldat im römischen Heer gewesen sein und unter der Herrschaft Kaiser Diokletians um 305 in Lydda in Palästina enthauptet worden sein. In der Ostkirche zählt man ihn zu den „Großmärtyrern”.

Die größte Verehrung setzte erst im Mittelalter ein, als Georg Schirmherr der Kreuzfahrer und Ritter wurde. Im Kaukasus wurde sogar der Staat Georgien nach ihm benannt, aber auch in England genießt der Heilige bis heute höchste Verehrung. In Deutschland zählt man Georg zu den 14 Nothelfern.

Viele Legenden ranken sich um Georg; Märtyrerlegenden kennen einmal einen Bischof Georg von Alexandrien, Anhänger des Arianismus, der nach zahllosen Martyrien immer wieder vom Erzengel Michael zum Leben erweckt wurde. Andere Legenden berichten von einem Perserkönig Dadian – in späteren Legenden wird er als Richter Dacian vorgestellt, der die Martern Georgs unter Diokletian veranlasste. In einer Vision soll Jesus selbst ihm ein sieben Jahre andauerndes Martyrium vorausgesagt haben, wobei er dreimal sterben und auferstehen werde. Einmal sollen ihm 60 Nägel gleichzeitig in den Kopf geschlagen worden sein.

Besondere Berühmtheit erlangte die Legende vom Kampf des Ritters Georg mit einem Drachen, der in einem See vor der Stadt Silena in Lybia hauste und die Stadt mit seinem Gifthauch verpestete. Die Einwohner mussten ihm täglich Lämmer opfern, um seinen Grimm zu stillen. Als keine Tiere mehr aufzutreiben waren, wurden die Söhne und Töchter geopfert. Eines Tages traf das Los die Königstochter – die als Verkörperung der Kirche gelten kann -, die nach Herz zerreißendem Abschied von den Eltern an den See vor der Stadt ging. Da erschien Georg, nachdem er alle Martern überstanden hatte, gevierteilt worden war und von den Cherubim mit Michael wieder zum Leben und zu herrlicher Schönheit gebracht worden war. Als der Drache auftauchte, schwang Georg mit dem Zeichen des Kreuzes die Lanze und durchbohrte das Untier, das zu Boden stürzte. Er veranlasste die Königstochter, den Drachen mit ihrem Gürtel in die Stadt zu ziehen, wo alle die Flucht ergreifen wollten. Georg versprach, den Drachen zu töten, wenn die Leute sich zu Christus bekehrten. Er erschlug den Drachen, vier Paar Ochsen mussten das gewaltige Gewicht des Drachen aus der Stadt schleppen, der König ließ sich daraufhin mit allem Volk taufen. Diese Schilderung entspricht der Georgsdichtung aus dem 12. Jahrhundert, die die Rolle des Helden betont, der die Kreuzfahrer unterstützt. Hier kommen Demetrius und Theodor als seine Brüder vor, die ihm in einer älteren Überlieferung zur Seite stehen und neben Georg die meistverehrten Heiligen der Ostkirche sind. Hinzuweisen ist auch auf die ältesten, in der Georgslegende wieder auftauchenden, Vorstellungen von der heldenhaften Bekämpfung und Befreiung aus der Drachengewalt des Bösen durch ein neues Bewußtsein.

Der Ritter und Märtyrer ist Patron des Bistums Limburg, der Pfadfinder, der Ritterorden, der Soldaten, der Reiter, Schützen- und Kaufmannsgilden, Bergleute, Böttcher, Sattler, Schmiede, Artisten, Wanderer, Krankenhäuser, Bauern, Pferde, des Viehs und des Wetters. Man ruft ihn an für Glauben, in Kämpfen aller Art, in Kriegsgefahr, gegen Fieber, Beschimpfungen und Versuchungen.

Quellen: Das heiligen Lexikon / Thomas Mollen

Aktualisiert von Christoph Heuel am 6.3.2008, 1:52